© Francisco Vidal

Grafisches Tagebuch zum Projekt „ReMapping Memories Lisboa - Hamburg"

Für das Projekt „ReMapping Lisboa – Hamburg“ haben wir den Künstler Francisco Vidal eingeladen, radikal subjektive Stadtkarten zu entwickeln, die ein künstlerischer Gegenentwurf zu den scheinbar objektiven Karten beider Städte sind. Außerdem hat er eigens für das Projekt ein grafisches Tagebuch entworfen, das in dem Video gezeigt wird.

MEHR

Francisco Vidal wurde 1978 als Sohn kapverdischer und angolanischer Eltern geboren. Er sieht sich sowohl als Afrikaner als auch als Produkt der Diaspora und der kulturellen Verschmelzung. Die postkoloniale Persönlichkeit ist der Hauptfokus seiner Kunst, die Themen wie Kreolisierung, hybride Identitäten und transkulturelle Strömungen ergründet. Er erhielt 2010 seinen Master of Fine Arts von der Columbia University in New York, nachdem er 2002 einen Bachelor of Arts an der Escola Superior de Artes e Design in Caldas da Rainha in Portugal, erworben und 2005 das Independent Study Programme an der Mamaus School of Visual Arts in Lissabon absolviert hatte.

Vidals Zeichnungen, Skulpturen und Installationen sind geprägt von einem visuellen Lexikon, das auf kubistischen Porträts, ethnografischer Fotografie und afrikanischen Stoffen, der Hip-Hop-Kultur der 1980er Jahre sowie den kühnen, kalligrafischen Linien von Graffiti und Street Art aufbaut. Vidals großformatige Porträts bestehen aus geschichteten Papierbögen, die ihren Status als Objekt und Gemälde gleichermaßen unterstreichen und eine architektonische Körperlichkeit evozieren. Über alle Medien hinweg hält Vidal die Balance zwischen technischer Präzision und expressiver Freiheit und schafft emotionale Kunstwerke, die in einem Willen zum Überleben und der Anerkennung historischer Traumata wurzeln. Vidal beschäftigt sich mit Ideen, die eng mit der Diaspora-Erfahrung verbunden sind, und untersucht Narrative und Identitäten, die aus der Hybridität des interkulturellen Heranwachsens entstehen. Koloniale Geschichten und ihre Folgen werden in seiner Arbeit hinterfragt, wobei der Schwerpunkt auf den Auswirkungen von Wahrheit, kollektivem Gedächtnis, Konflikten und Gewalt liegt.

Francisco Vidal (c) Natasha CabralFoto: © Natasha Cabral (@nashdoeswork), mit freundlicher Genehmigung von Festival Iminente (@festivaliminente)

Zu den jüngsten Gruppenausstellungen gehören "The effects of Crossings & Self-Aggrandization in the Human Kingdom", Mario Mauroner Contemporary Art, Wien (2020); "Peep Show", MAAT Museum of Art, Architecture and Technology / EDP Foundation, Lissabon (2020); "Constellations", Museu Coleção Berardo, Lissabon (2019); "Of Other Spaces", MAAT / EDP Foundation Art Collection, Porto - Municipal Gallery (2019).

Zu seinen jüngsten Einzelausstellungen gehören "Contemporary Landscapes x Beyond the Line", eingelader Künstler - Carte Blanche bei AKAA - auch bekannt als Afrika, Paris (2019); "Invisible Borders", ArcoLisboa Contemporary Art Fair, Lissabon (2019); "Nova Angola", Agostinho Neto Memorial, Luanda (2018); "Alter Ego", Sino-Lusophone Cultural and Arts Festival, Macau (2018); Einzelprojekt bei “Focus: African Perspectives, The Armory Show”, New York (2016); "Utopia Luanda Experience - Arquitectura da Paz", Baginski Gallery, Lissabon (2016); "Workshop Maianga Mutamba", Tiwani Contemporary, London (2015).

Vidal stellte 2015 als Teil des angolanischen Pavillons auf der 56. Biennale in Venedig, sowie auf der Expo Milano 2015 in Mailand aus, und 2016 im Rahmen der Sammelausstellung "Portugal-Portugueses" im Museu Afro Brasil in São Paulo, Brasilien und 2017 wurde seine Arbeit im Rahmen des Afropolitan Festivals im Bozar in Brüssel gezeigt. Vidals Arbeiten sind in der Scheryn Art Collection in Südafrika, in portugiesischen Sammlungen wie der der EDP Stiftung, der Calouste Gulbenkian Stiftung und der PLMJ Stiftung, sowie in der Sindika Dokolo Collection in Angola vertreten.