Diskussion

01

Juli

2021

18h00 - 20h00

Online

Im Rahmen der Diskussionsreihe „Wie dekolonisieren wir unsere Städte?“, 30.06. - 01.07. 2021, vom Goethe-Institut Portugal

Antikoloniale Denkmäler als Räume für andere Debatten?

Wie können antikoloniale Denkmäler, künstlerische Interventionen oder Strategien der Kontextualisierung an kolonialen Denkmälern Raum für Debatten schaffen und ein nachhaltiges Störgefühl verursachen? Es diskutieren der Berliner Historiker Joachim Zeller, die Vertreterin der Stadt Braunschweig Anja Hesse, Evalina Dias vom Lissaboner Verein Djass, Judite Primo vom Zentrum für interdisziplinäre Studien, Lissabon, und der Berliner Künstler Philip Kojo Metz über die  Beispiele des Hamburger Wissmann-Denkmals, des neuen Mahnmals zu Ehren der versklavten Menschen in Lissabon sowie über zukunftsweisende Strategien.

Moderation: Bruno Sena Martins (Zentrum für Sozialforschung, Coimbra)

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Biografien

Dr. Anja Hesse

Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste und an der TU Braunschweig. Seit 2010 ist sie Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Braunschweig. Daneben ist sie u. a. Geschäftsführerin der Braunschweigischen Landschaft, Vorsitzende der Stiftung Residenzschloss und Mitglied im Vorstand ForschungRegion. Sie ist Lehrbeauftragte an der TU Braunschweig und der Ostfalia Fachhochschule. Zu ihren kulturpolitischen Schwerpunkten gehören u. a. das Gedenkstättenkonzept inklusive der Schaffung von Gedenkorten durch künstlerische Interventionen sowie Kunst im öffentlichen Raum.

Evalina Gomes Dias 

Sie ist Portugiesin afrikanischer Herkunft mit Wurzeln in Guinea-Bissau. Sie hat einen Abschluss in Management und öffentlicher Verwaltung (ISCSP) und einen Master in Entwicklungsstudien (ISCTE). In ihrer beruflichen Laufbahn war sie u.a. als parlamentarische Assistentin im Europäischen Parlament und als Beraterin bei der Aga-Khan-Stiftung Portugal tätig. Die Menschenrechtsaktivistin ist Mitbegründerin und derzeitige Vorsitzende von Djass - Association of Afrodescendants, einer 2016 gegründeten antirassistischen Vereinigung, die sich für die Rechte von Schwarzen, Afrikaner*innen und deren Nachkommen in Portugal einsetzt. Sie agiert auf politischer, juristischer, pädagogischer, kultureller und historischer Ebene.

Dr. Joachim Zeller

Er wurde 1958 in Swakopmund/Namibia geboren und ist Historiker in Berlin. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen gehören u. a. „Weiße Blicke. Schwarze Körper. Afrikaner im Spiegel westlicher Alltagskultur“ (2010); „Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit“ (Mitherausgeber, 2018); „Berlin - Eine postkoloniale Metropole. Ein historisch-kritischer Stadtrundgang im Bezirk Mitte“ (mit Oumar Diallo, erscheint demnächst); „Stand und Fall. Das Wissmann-Denkmal zwischen kolonialer Weihestätte und postkolonialer Dekonstruktion“ (Mitherausgeber, erscheint demnächst).

Judite Primo 

Sie ist Mutter, Feministin, Antirassistin und Soziomuseologin. Sie promovierte an der Universidade Portucalense Infante D. Henrique. Sie ist Inhaberin des UNESCO-Lehrstuhls für Bildung, Staatsbürgerschaft und kulturelle Vielfalt und Mitglied des Redaktionsausschusses der Zeitschrift für Soziomuseologie (Cadernos de Sociomuseologia). Zwischen 2007 und 2019 war sie Direktorin des Fachbereichs Museologie der Universidade Lusófona de Humanidades e Tecnologias de Lisboa. Sie ist Mitglied des Internationalen Museumsrats (ICOM), der Internationalen Bewegung für eine neue Museologie (MINOM) und des Netzwerks von Professoren und Forschern der Museologie (Brasilien).

Philip Kojo Metz

Er ist Konzeptkünstler mit ghanaischen Wurzeln und beschäftigt sich in seinem Werk mit Fragen der Identität, der Geschichte, der Macht und der kulturellen Wechselwirkungen. Seit 2009 arbeitet er (post-)koloniale Erinnerungskultur durch seine Installationen, Foto- und Videoarbeiten des Werkzyklus ADLER AFRIKA auf. Sein aktuellstes Werk dieser Reihe -SORRYFORNOTHING - ist derzeit in der Ausstellung „Berlin Global im Humboldt Forum Berlin zu sehen. Er verschränkt in seinen Projekten Geschichte und (Zukunfts-)Vision mit einer zeitgemäßen, pointierten und inspirierenden Erzählweise. So wird Geschichte neu erfahrbar, sinnlich, inspiriert zum Nachdenken und vielleicht auch zum Handeln anregend.  

Video der Veranstaltung

Eine Onlinedebatte im Rahmen des Zyklus „Wie dekolonisieren wir unsere Städte?“, 30.06. - 01.07.2021: Antikoloniale Denkmäler als Räume für andere Debatten?

Wie können antikoloniale Denkmäler, künstlerische Interventionen oder Strategien der Kontextualisierung an kolonialen Denkmälern Raum für Debatten schaffen und ein nachhaltiges Störgefühl verursachen? Es diskutieren der Berliner Historiker Joachim Zeller, die Vertreterin der Stadt Braunschweig Anja Hesse, Evalina Dias vom Lissaboner Verein Djass, Judite Primo vom Zentrum für interdisziplinäre Studien, Lissabon, und der Berliner Künstler Philip Kojo Metz über die  Beispiele des Hamburger Wissmann-Denkmals, des neuen Mahnmals zu Ehren der versklavten Menschen in Lissabon sowie über zukunftsweisende Strategien.

Moderation: Bruno Sena Martins (Zentrum für Sozialforschung, Coimbra)